Geburt

Eine Eröffnungsphase bei der Geburt kann sehr lange dauern. Für Jola dauerte sie von 22 Uhr bis 7 Uhr 30: Dauerjaulen, Fiepen, Hecheln, panisches mir das Gesicht lecken mit der klaren Botschaft: „lass‘ mich bitte nicht allein bei diesem ungeheuerlichen Geschehen“. Ich unterstützte mein Mädchen mit vielen Streichel-und Kuscheleinheiten sowie homöopathisch mit Sepia in der Eröffnungsphase – während der Geburt dann mit Caulophyllum, in der Spätphase mit Secale cornutum. Zur Stärkung gab es Traubenzuckerlösung und als sie bei den späteren Geburten zu zittern begann, Calcium-Frubiase per Pipette ins Mäulchen. So ging die Geburt unkompliziert voran.

Um 6 Uhr 30 rief ich Ilka Lesser an, sie möge sich auf den Weg machen, da ich mit dem ersten Welpen bis 10 Uhr rechnete… Um 8 Uhr 45 saugte ich gerade bei dem ersten Welpen ein wenig Fruchtwasser ab als Ilka klingelte. Mit dem erstgeborenen Rüden in der Hand, den Fruchtsauger noch in Aktion, öffnete ich ihr die Tür mit dem Ellenbogen. Schön, dass zwei weitere helfende Hände da waren.

Bis 15 Uhr entbanden Ilka und ich Jola jeweils von vier Welpen – 5 Rüden und 3 Hündinnen. Allesamt pumperlfit und superschön mit dem tollen Massai-Ridge, 3 Jungs mit einem Krönchen auf dem Kopf. So eine Geburt ist eine farbenfrohe Angelegenheit: die verwendeten Tücher und Laken schillerten in blutigen Erdtönen, kontrastiert von grünlich-schwarzem Kindspech. Die Waschmaschine war zwei Tage im Dauerbetrieb – nach 20 Ladungen habe ich nicht mehr gezählt.


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